Bridge From The Future

Rückblick auf das Eröffnungskonzert des Starmus-Festivals

Bevor wir an dieser Stelle auf das spektakuläre Konzert in Bratislava zurückblicken, können wir mitteilen, dass eine offizielle Veröffentlichung des Konzerts geplant ist. Genaue Details sind noch nicht bekannt aber die zahlreichen positiven Reaktionen weltweit haben zu dieser Entscheidung geführt.

Unser Bericht von der Bratislava-Reise wird hier aus Zeitgründen in Etappen "wachsen". Schaut also immer mal wieder rein, da wir hier nach und nach updaten.  Wer selbst über seine Erlebnisse aus Bratislava berichten möchte, kann dies entweder in den Kommentaren tun oder uns kontaktieren, wenn er dies etwas ausführlicher tun möchte.

Für den Anfang stellen wir erst einmal die Trackliste online und ein paar erste Bilder.


Folgende Musik wurde gespielt:

Vor dem Konzert:
Blue Dot In Space   (neue Komposition für das Event, mit eingewobenen echten Sternensounds)
Countdown

01. Oxygene 20 Intro / The Opening
02. Epica Oxygene
03. Oxygene 2 (Aero Version mit neuem Intro)
04. Web Spinner
05. Equinoxe 4 (Aero Version)
06. Equinoxe 7
07. Falling Down
08. Industrial Revolution Part 2 (Versailles 400 Version)
09. The Architect
10. Zero Gravity (Above & Beyond Mix)
11. Rendez-Vous Bratislava (=Rendez-Vous 2)
12. New World Symphony Bratislava 2024
13. Azimuth
14. Exit
15. Herbalizer
16. Oxygene 19
17. Glory
18. Rendez-Vous 4
19. Stardust
20. Bratislava Time (=The Time Machine)

Noch bei der Generalprobe am Samstagabend wurde Oxygene 8 gespielt, dann aber für das Konzert kurzfristig von der Setlist genommen, da das Konzert sonst zu lange geworden wäre. Im Abspann des Livestreams war es noch aufgeführt.
Bei "Bratislava Time" trug Jarre große Kopfhörer, da die Gitarre von Brian May sehr laut war und Jarre sein Gehör etwas schützen wollte...

Noch ein paar Daten und Zahlen zum Konzert:
Die Zuschauerzahl wird mit 120.000 angegeben. Darin eingerechnet sind Zuschauer auf der Burg und an beiden Flussufern und natürlich die Menschen, die auf der Stadtautobahn standen. Auf das Gelände innerhalb des Zauns passten 45.000 Personen. Die Gesamtzahl wurde anhand von Luftaufnahmen, die aus Sicherheitsgründen gemacht wurden, errechnet.

Die Bühne war die größte, die jemals in der Slowakei errichtet wurde. Die beiden Türme seitlich der Bühne hatten eine Höhe von 35 m. Zum Einsatz für die Show kamen 400 Drohnen. Das Hochhaus neben der Autobahn, der Aupark Tower, wurde mit Laseranimationen von 35 Lasern mit einer Stärke von 30-40 W illuminiert.
Als Musiker neben Jarre auf der Bühne waren Claude Samard Polikar und Adiescar Chase, die neben Keyboards auch elektrische Geige, Bass, E-Gitarre und Didgeridoo spielte. Special Guest an der E-Gitarre war Queen-Gitarrist Brian May. Bei Rendez-Vous 2 wirkten zudem noch die Posaunisten des slowakischen Philhamonieorchesters und 19 Mitglieder des slowakischen Philharmoniechores mit. In die Produktion waren über 100 Mitarbeiter involviert, die Tag und Nacht arbeiteten, hunderte Kilometer Kabel verlegten, 21 LED-Schirme, 150 Lichtprojektoren und über 170 Tonnen Bühnenequipment aufbauten.

UPDATE 23.05.24:
Wie Claude Samard per Social Media mitteilt, wird der Stream des Konzerts bis zum 3. Juni frei auf YouTube zu sehen sein.
Weiterhin abrufbar ist das Konzert auch auf RTL +.

UPDATE 31.05.:
Unter dem Titel "Share The Future" ruft Jean-Michel die Fans dazu auf, Ihre Erinnerungen und Erlebnisse in Form von Bildern auf seiner offiziellen Website hochzuladen. Dazu heißt es: "Die Zukunft ist das wichtigste Lebensprojekt eines jeden Menschen. In sie setzen wir unsere Hoffnungen und stellen uns unser Leben vor. Die Zukunft ist dazu da, geteilt zu werden!
Sorgt dafür, dass uns die außergewöhnlichen Momente der Jean-Michel Jarre-Show Bridge From The Future für immer in Erinnerung bleiben. Dieses 24-stündige Abenteuer voller Reisen, Gemeinschaft und positiver Energie war eine kollektive Erfahrung, die Menschen für einen einzigartigen Moment zusammenbrachte. Haltet fest und teilt Eure Eindrücke von diesem spektakulären Konzert und diesem gesellschaftlichen Ereignis, welches das STARMUS Earth Festival eröffnete, präsentiert von ESET Digital Security - protecting Art & Smart.
Teilt Eure Erfahrungen von Jean-Michel Jarres Konzert in Bratislava mit der Welt. Egal, ob Ihr persönlich dabei wart oder es aus der Ferne erlebt habt, Eure Geschichte trägt zum kollektiven Vermächtnis und zur Energie dieser einzigartigen Veranstaltung bei.
Lasst uns gemeinsam unsere Vision der Zukunft erschaffen und teilen, indem wir den Geist des Abenteuers, des Reisens und der Gemeinschaft, der uns ausmacht, festhalten!"

Nähere Informationen finden sich auf www.jeanmicheljarre.com

 

Zudem hat Jean-Michel in einem Interview einen ersten Ausblick auf das Konzert in La Rochelle am 14. Juli gegeben. Er sagte, dass er zwar noch nicht wirklich mit der Arbeit daran begonnen habe, er aber schon eine sehr genaue Vorstellung davon habe, was er machen werde. Das Konzert werde zwei Stunden dauern. Das Konzert in Bratislava sei für ihn ein Anstoß gewesen. Er habe die Grafiken entworfen und seine Klassiker wie „Oxygène“, „Zoolook“ oder „Équinoxe“ neu arrangiert. Es werde sehr grafisch sein und es werde eine Zusammenarbeit mit Zaho de Sagazan geben (offenbar für das Stück "Les Mots Bleus", für das Jarre den Text geschrieben hat), sowie wahrscheinlich auch mit der Gruppe Phoenix und dem Sänger Hervé, den er sehr möge.


UPDATE 03.06.:
Ein kurzes Interview mit Jarre zum Thema Gefahren und Chancen von KI wurde auf n-tv in der Sendung "Klima-Update" gezeigt. Es ist ab Minute 05:14 im Beitrag zu sehen.

 

Tag 1: 10. Mai 2024 - Ankunft und Proben

Das Jarrelook-Team traf am Freitag in Bratislava ein. Jarre und seine Musiker waren bereits am Vortag angereist, um mit den musikalischen Proben vor Ort zu beginnen. Mit dem Aufbau der Bühne war bereits am Freitag vorher begonnen worden.
Nach der Ankunft im Hotel nahmen wir zunächst einmal das Konzertgelände in Augenschein. Zu Füßen des „UFO“-Turms an der Brücke waren bereits zahlreiche Scheinwerfer und Dieselgeneratoren aufgebaut. Nach dem Überqueren der Brücke führte ein Fuß- und Radweg direkt an den Zaun neben dem Konzertgelände. Dabei näherte man sich der Bühne quasi von hinten. Eine riesige Zahl von Flightcases stand auf dem Gelände. Manche davon dienten gewissermaßen als „Podeste“ für Scheinwerfer. Zwei riesige Gittertürme, an denen ebenfalls zahlreiche Scheinwerfer und auch LED-Schirme befestigt waren, ragten in den Himmel. Große Mengen von Lautsprechern hingen an eigenen Gitterkonstruktionen. An dem seitlich der Bühne befindlichen, relativ flachen Gebäude waren große Transparente angebracht worden, die auf „Starmus Earth“ und das Konzert hinwiesen.
Bereits nach der Ankündigung von Jarre als Headliner des Starmus-Festivals im Oktober vorigen Jahres hatten wir die Information erhalten, dass es ein großes Konzert im alten Stil werden sollte. Danach war lange Zeit nichts zu hören gewesen, denn Jarre war zunächst mit der Planung seines Auftritts in Versailles beschäftigt. Dennoch liefen die Vorbereitungen für Bratislava im Hintergrund weiter. Alles wartete auf die Pressekonferenz. Diese ließ jedoch zunächst auf sich warten, da noch nicht alle notwendigen Genehmigungen vorlagen. Erst Mitte April war es dann soweit, dass auf einer Pressekonferenz weitere Details bekanntgegeben wurden. Dennoch blieben auch danach viele Fragen offen. Vor allem der Konzertort, ein Parkplatz neben dem Messegelände, der von Autobahnen, Gebäuden und Bäumen umgeben war, kein freies Sichtfeld bot und auf Google Maps erschreckend klein aussah. Bis zum Zeitpunkt unserer Anreise war die Frage nicht zufriedenstellend beantwortet worden, wie man hier eine große Zuschauerzahl unterbringen wollte.

Die Arbeitsplätze der Musiker auf der Bühne waren durch drei rote Faltpavillons vor der Sonne geschützt. Scheinwerfer wurden in verschiedensten Farben bereits getestet. Auch das neben der Stadtautobahn befindliche Hochhaus, der Auparktower, wurde schon einmal farbig angeleuchtet. Auch die LED-Schirme erwachten zum Leben, erste Projektionen wurden sichtbar. Jarre hatte ja die visuellen Elemente des Konzerts selbst entworfen und sich dabei KI-Systemen als Werkzeug bedient.
Mit fortschreitender Dämmerung erwachten immer mehr Scheinwerfer zum Leben. Auch der gut sichtbare UFO-Brückenturm wurde nun farbig angeleuchtet. Auf der Bühne konnte man Adiescar Chase erspähen. Auch Claude Samard war da. Plötzlich war auch Brian May auf der Bühne zu sehen. Einige Techniker standen an einem Metallrahmen, der wohl dieses Mal die Laser Harp markierte. Die grünen Strahlenbündel der Laser Harp leuchteten kurz danach auch auf und dann war auch Jarre auf der Bühne. Er besprach sich mit den Technikern, probierte den Fußschalter aus und testete die Harp kurz an. Danach zog er sich dann erst einmal Handschuhe an und begann auf der Laser Harp zu spielen. Dann bewaffnete sich Brian May mit seiner Gitarre, besprach sich aber zunächst noch mit seinem Techniker. Schließlich legten Jarre, May und die anderen Musiker mit der neuen Version des Titels „The Time Machine“ los, die wegen Mays Mitwirkung den neuen Titel „Bratislava Time“ erhalten hatte. Jarre trug während des Stücks große Kopfhörer. Wie wir später erfuhren, war dies der enormen Lautstärke von Brian Mays Gitarre geschuldet und Jarre wollte so einen Gehörschaden vermeiden. Claude Samard trommelte, die „Neue“ in der Jarre-Band, Adiescar Chase, spielte dabei Bass. Der Turm der UFO-Brücke wurde in rotes Licht getaucht, während zunächst zwei grüne, später dann auch noch zwei blaue Laserstrahlen vom UFO aus in die Nacht schossen. Auch die Lichtshow, LED-Projektionen und Laser liefen ab, wie es beim Konzert sein sollte.

Nach einer kurzen Besprechung wurde ein weiteres Stück geprobt: Oxygene 2. Jarre spielte ein Intro auf einem Windcontroller und wurde dabei von Adiescar Chase an der elektrischen Geige unterstützt. Auch das restliche Stück (in der „Aero“-Version) wurde komplett durchgespielt. Wieder wurde auch der Aupark-Tower farbig angeleuchtet. Hinter dem Hochhaus ragten Lichtfinger großer Scheinwerfer in den Nachthimmel. Auch einzelne Laserprojektionen wurden auf dem Gebäude sichtbar.
Anschließend verließen die Musiker die Bühne. Nach einer Weile wurde es auf der Bühne auch dunkel. Musikalische Proben schien es an diesem Abend wohl keine mehr zu geben.
Nach einiger Zeit erwachten allerdings die LED-Schirme wieder zum Leben. Offenbar wurden nun nochmals Teile der visuellen Show geprobt. In der Mitte des Platzes entdeckten wir kurz darauf eine dort sitzende Gestalt, die eine helle Basecap trug. Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich diese Gestalt als Jarre selbst, der von hier wohl die visuelle Show in Augenschein nahm. Am Zaun hatten sich während der Probe einige Schaulustige eingefunden. Musikalisch würde an diesem Abend aber wohl nichts mehr passieren. Daher machten wir uns bald auf den Weg ins Hotel.

Tag 2: 11. Mai 2024 - Fantreffen und Generalprobe

Etwas überraschend erreichte uns eine Anfrage von RTL für ein kleines Interview. Das Jarre-Management hatte die Reporterin wohl an uns verwiesen, wie wir später erfuhren. Da für den Nachmittag ohnehin nahe der Brücke ein vom slowakischen Fanclub organisiertes Fantreffen angesetzt war, verabredeten wir uns mit dem Fernsehteam dort. Zuvor machten wir uns nochmal auf zum Konzertgelände, um dort noch jemanden aus dem Jarre-Team zu treffen und vielleicht noch ein paar Detailinfos zu erhalten. Das Mobilfunknetz funktionierte nicht einwandfrei und so wurde das Telefonieren teilweise sehr schwierig und zu einem Geduldsspiel. Immerhin funktionierte Kommunikation per SMS. Aufgrund der sehr strengen Security war alles nicht so ganz einfach, aber es gelang uns, von jemandem aus dem Jarre-Team noch ein paar Infos zu erhalten. So wurde uns bestätigt, dass neben Drohnen beim Konzert auch Feuerwerk zum Einsatz kommen würde. Außerdem erfuhren wir, dass die neue Musikerin Adiescar Chase nicht nur Keybaords, sondern auch elektrische Geige, Gitarre, Bass und Didgeridoo spielen würde.
Wir schauten dann noch ein wenig dem Treiben auf dem Konzertgelände zu. Unter anderem rangierte dort ein großer Lastzug mit der Aufschrift „Arri Rental“, aus dem noch ein riesiger Kamerakran ausgeladen wurde. Dann machten wir uns langsam auf den Weg in Richtung des Fantreffens, das auf einer auf einem Schiff gelegenen Bar neben der UFO-Brücke am anderen Ufer stattfinden sollte. Wir trafen dort etwas früher ein, es waren allerdings auch schon einige Fans da, auch ein paar aus Deutschland. An der Treppe hing ein kleines Plakat, das die Bar als „Fan Meet Point“ der Jarre-Fans auswies. Auch eine eigens kreierte Getränkekarte gab es, mit beispielsweise dem „Rendez-Vous“-Bier oder dem „Oxygene“ Gin-Tonic. Auch Milan vom slowakischen Fanclub war natürlich vor Ort. Nach und nach kamen immer mehr Fans dazu, aus aller Herren Länder, u.a. aus Belgien, Dänemark, England, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz. Sogar einige „Queen“-Fans hatten sich eingefunden. Es dauerte nicht lange, bis wir am Ufer schon das Kamerateam von RTL sahen, das von Land aus schon mal ein paar Aufnahmen des Treibens machte. An Bord angekommen, wurde dann eine Reihe von Fans interviewt. Bei den Fragen ging es u.a. darum, was Jarre denn so besonders mache, ob Musiker und Künstler ihre Position nutzen sollten, um Botschaften zu vertreten etc. Es wurde dann allerdings nur ein sehr kleiner Teil der Aufnahmen tatsächlich im Fernsehen gesendet. Darauf wurden wir aber vorab auch hingewiesen.
Es tauchte aber noch ein weiteres Kamerateam auf. Dieses drehte nach eigenem Bekunden an einer Doku über Jean-Michel, die wohl zum 50. Geburtstag des "Oxygene"-Albums 2026 veröffentlicht werden soll. Wir hatten das Team schon auf der Bühne gesehen, wie esJarre auf Schritt und Tritt gefolgt war. Sie interviewten so ziemlich alle Fans, die ihnen vor die Kamera kamen, darunter auch einen Fan, der für das Konzert extra aus Chile angereist war!
Nachdem das Kamerateam abgezogen war, machten wir uns auch langsam auf den Weg, um uns einen guten Platz am Konzertgelände für die Generalprobe zu sichern. Wir setzten uns auf den Damm, der die über die Brücke führende Stadtautobahn stützte. Dort machten wir es uns gemütlich. Irgendwann war auch ein Schwarm Drohnen zu sehen, der hinter der Bühne schwebte.
Am Zaun des Geländes versammelten sich so langsam einige Schaulustige. Es war aber noch Zeit. Während der Generalprobe sollte ja auch die Brücke gesperrt werden. Anders hätte man auch am nächsten Tag dem erwarteten Besucheransturm nicht Herr werden können. Noch einmal schwebten die Drohnen hinter der Bühne über dem Gelände. Die Plätze der Musiker waren noch durch die Sonnenpavillons geschützt. Auf den LED-Schirmen tauchten große Ziffern auf, die auf einen Countdown schließen ließen. Schließlich wurden die Pavillons abgebaut. Mit fortschreitender Dämmerung fanden sich immer mehr Zuschauer ein. Scheinwerfer und Leinwände wurden beleuchtet, auch das UFO wurde farbig angestrahlt und auf dem Hochhaus neben der Autobahn war eine laseranimierte Figur zu sehen.
Plötzlich tauchten furchtbar wichtige Security-Leute auf dem Weg neben dem Konzertgelände auf und begannen die Zuschauer zurückzudrängen. Diese zogen sich murrend und nur widerwillig weiter zurück. Ein ganz besonders wichtiger Security-Mann sprach per Megaphon davon, dass Gefahr durch Drohnen und Pyrotechnik bestünde. Das war natürlich völliger Blödsinn, denn Pyrotechnik würde bei der Probe gar nicht zum Einsatz kommen. Auch auf dem Hang an der Stadtautobahn wurden die Leute weiter zurückgedrängt. Wir blieben zunächst einmal ganz ruhig sitzen. Und letztlich endete diese „Verdrängungsaktion“ auch ein Stück vor unserem Platz, so dass wir dort bleiben konnten.
Auf der Bühne nahmen der Chor und die Posaunisten Aufstellung. Auch Adiescar und Claude waren zu sehen. Rendez-Vous 2 wurde geprobt, ohne dass Jarre auf der Bühne war. Dafür wurden aber schon Projektionen, Laser und Licht eingesetzt. Auf dem Hochhaus war ein laseranimierter, sich zur Seite drehender „Equinoxe-Watcher“ zu sehen.

Nachdem es dann richtig dunkel war, begann der Countdown und anschließend die Generalprobe. Sie war im Prinzip einmal ein Durchlauf durch das ganze Konzert, jedoch ohne Feuerwerk. Lustig wurde es, als "The Opening" begann und die Bässe und Beats bei einigen, noch auf dem Konzertgelände abgestellten Autos plötzlich die Alarmanlagen auslösten. Mehrere Fahrzeuge fingen an zu blinken und zu piepsen, was natürlich für Gelächter beim Publikum sorgte.
Jarre begrüßte dann auch die Zuschauer, sagte aber, dass sie erst morgen seine eigentliche Ansprache hören könnten. Dann ging die Probe weiter. Für die Zuschauer schien alles ohne größere Probleme abzulaufen: Licht, Laser, Projektionen, Drohnen, der beleuchtete UFO-Turm, von dem aus auch Licht- und Laserstrahlen in die Nacht leuchteten und Animationen auf dem Hochhaus. Tatsächlich war der Verkehr über die Brücke gesperrt, allerdings durften nach wie vor Linienbusse über die Brücke fahren.
Ab 22 Uhr wurde die Musik plötzlich schlagartig leiser. Offenbar griffen hier die Lärmschutzvorschriften und die restlichen Stücke wurden nur noch mit deutlich verminderter Lautstärke gespielt. Musikalisch der einzige Unterschied zum eigentlichen Konzert am nächsten Tag war, dass Jarre bei der Probe noch „Oxygene 8“ vor „Zero Gravity“ spielte. Er wolle die Zuschauer mit in seine „Küche“ nehmen, erzählte er vorab und setzte sich wieder eine mit einer Kamera bestückte Brille auf. Diese lieferte Bilder seiner Hände und der Geräte, die sie bedienten auf die großen LED-Schirme. Aus Zeitgründen wurde das Stück dann aber noch kurzfristig von der Setlist des eigentlichen Konzerts gestrichen.
Bei Rendez-Vous 2 kam Brian May, angetan mit einem mit Spiegeln versehenen Sakko, auf die Bühne und spielte seinen Gitarrenpart. Auch Posaunisten und Chor waren natürlich wieder dabei. Überraschend war, dass das Stück ohne den Laser Harp-Part gespielt wurde. Dadurch wirkte es kompakter und in sich „runder“. Dennoch fehlte natürlich etwas, zumal Mays Solo-Part recht kurz war. Er begleitete das Stück dann aber noch bis zum Schluss mit seiner Gitarre. Anschließend spielte May eine Adaption von Dvořáks „Aus der neuen Welt“, bei der er auch sein Können an der E-Gitarre zeigte. Es folgte das bislang kaum gespielte Jarre-Stück „Azimuth“. „Exit“ enthielt diesmal wieder den Snowden-Part, was in Anbetracht einer Internet-Security-Firma als Hauptsponsor nicht verwunderlich war.
Das Highlight zum Abschluss war dann das in „Bratislava Time“ umgetaufte „Time Machine“ mit der Laser Harp und heftiger E-Gitarre von Brian May, die aber sehr gut dazu passte.

Etwas überraschend war doch die starke "Electronica"-Lastigkeit der Setlist, denn man hätte doch mit ein paar weiteren Klassikern gerechnet.
Nach der Probe postete Brian May in den sozialen Medien, dass er mit seiner Darbietung nicht zufrieden gewesen sei und diese nochmals überdenken müsse. Der Post las sich aber eher wie eine kleine Midlife Crisis, nach dem Motto: „Was tue ich eigentlich überhaupt hier?“ Warum er so mit seiner Performance haderte, schrieb er nicht.
Während der Probe sahen wir einige Leute an den Gittern hängen, die die Fahrbahnen der Autobahn in die unterschiedlichen Fahrtrichtungen trennen. Das sah nicht sehr bequem aus und war sicherlich auch nicht ungefährlich, da ja die Busse dort noch vorbeifuhren. Man durfte gespannt auf den nächsten Abend sein.

Tag 3 - Das Konzert am 12.05. - Tag J

Endlich war es soweit: Der Konzerttag war da. Wir machten uns am frühen Nachmittag, mit Proviant und Getränken versorgt, auf Richtung Konzertgelände, um uns möglichst den gleichen guten Platz wie am Vortag zu sichern. Am Konzertgelände konnten wir vor der Einfahrt einen roten Lieferwagen mit der Aufschrift „Flash Barrandov Special Effects“ sehen, der ein Gefahrgutzeichen trug. Der Name „Barrandov“ könnte bei dem ein oder anderen noch Erinnerungen an tschechische Kinder-Fernsehserien wie „Pan Tau“, „Luzie, der Schrecken der Straße“ oder „Die Besucher“ wach werden lassen. So hießen die Filmstudios, die diese Serien produzierten.
Tatsächlich konnten wir durch den Zaun auf dem Gelände ein Warnschild sehen, das auf Pyrotechnik hinwies. Auf mehreren blauen Hebebühnen angebrachte Europaletten waren offensichtlich mit Pyro­technik beladen. Also würde es tatsächlich Feuerwerk geben! Dass dieses erst am Konzerttag aufge­baut wurde, dürfte wohl Sicherheitsgründe gehabt haben. Auch stand der tags zuvor gelieferte große Kamerakran nun auf der anderen Seite des Geländes und damit auf „unserer“ Seite, wo er uns hof­fent­lich nicht zu sehr die Sicht verdecken würde. Wir nahmen wieder unseren Platz am Autobahn­damm ein. Das Wetter hätte nicht besser sein können: strahlender Sonnenschein.
Auf der Bühne gab es auch Aktivität. Die Sonnenschutzbaldachine waren noch aufgebaut. Jarre war zu sehen, auch Claude, Adiescar und weitere Leute. Adiescar hatte ihre Keyboards noch mit Sonnen­schutzfolie abgedeckt. Blechbläser und Chor trafen ein, um noch ein letztes Mal zu proben und Soundcheck zu machen. So war am frühen Nach­mittag Rendez-Vous 2 zu hören – zumindest Bläser- und Chorparts. Anschließend probte Jarre mit den beiden anderen Musikern per Kopfhörer weiter.
Insgesamt war die Lage auf dem Damm ziemlich entspannt. Nur wenige vereinzelte Fans hatten sich bislang niedergelassen. Immer wieder blieben Menschentrauben am Zaun des Geländes stehen. Insgesamt war die Lage aber noch sehr ruhig. Nur sehr langsam füllte sich der Damm.
Vor den kleinen „Hütten“ mit Mischpult und Lichtsteuerung auf dem Konzertgelände war ein Bereich abgegrenzt worden, der für die Inhaber von Festival-Tickets reserviert und durch entsprechende Schilder gekennzeichnet war. Auf dem Gelände selbst war auch noch Aktivität. Vereinzelt wurden noch Absperrgitter aufgestellt, Gabelstapler und Vans fuhren hin und her. Auf den Tribünen am Gebäude seitlich der Bühne wurden Sitzplätze aufgebaut und im Cateringzelt das Essen vorbereitet.

Gegen 16:30 Uhr bildete sich am Zaun des Geländes, aber noch hinter der Bühne, eine Menschen­traube. Das waren wohl die Fans, die die Plätze vor der Bühne bevölkern sollten. Wir hatten überlegt, dass das reizvoll sein könnte (immerhin hätte man so eine Stunde vor dem offiziellen Einlass auf das Gelände gedurft), wollten uns aber doch lieber die Show von weiter weg anschauen. Es dauerte auch noch eine Weile, bis die Fans tatsächlich eingelassen wurden. Sie stürmten dann sofort den Bereich vor der Bühne, auf der Jarre mit den Musikern noch unterwegs war. Er winkte den Fans zu und begrüßte sie. Noch immer war die Lage recht entspannt und wir fragten uns, ob man eventuell die zu erwartende Zuschauerzahl doch etwas überschätzt hatte. Wie wir allerdings später erfuhren, fand an diesem Tag in Bratislava noch ein Eishockeyspiel der slowakischen Nationalmannschaft statt (die wohl auch gewann). Vermutlich trug dies dazu bei, dass das Publikum sich erst relativ spät einfand.
Etwa gegen 17:30 Uhr sahen wir eine lange Schlange von Menschen, die sich vom Haupteingang her  gebildet hatte. Da dieser noch ein ganzes Stück entfernt „um die Ecke“ lag, standen nun wohl doch eine Menge Leute dort an, um auf den Einlass um 18 Uhr zu warten.
Als es schließlich soweit war und die Tore geöffnet wurden, strömten langsam Menschen auf den Platz vor der Bühne. Auch hier blieb es aber zunächst noch überschaubar, da es hinter dem Eingang eine ganze Reihe von Ständen mit Essen und Getränken gab, an denen sich zahlreiche Besucher erst einmal für den Abend stärkten.

Aus den Lautsprechern klang Musik. Es handelte sich dabei aber nicht um das klassische „Waiting For Cousteau“, sondern ein neues Stück in ähnlichem Ambient-Stil. Wie wir später hör­ten, war es ein neues Stück mit dem Titel „Blue Dot In Space“, das eingewobe­ne, echte Sternensounds enthält. Auf der derzeit geplanten Veröffentlichung zum Konzert (vermutlich eine BluRay), soll dieses Stück (Stand jetzt) auch enthalten sein.

Ein kurzer Abstecher auf das eigentliche Konzertgelände zeigte, dass es keinen Merchandising-Stand gab. Mittig vor der Bühne konnte man zwischen den beiden Türmen mit Scheinwerfern, LED-Wänden etc. sehr gut den Turm der UFO-Brücke sehen. Hier hätte man sicherlich auch einen guten Platz gehabt. Allerdings blieb immer noch die Frage, wieviel man direkt vor der Bühne von Lichtshow und Feuerwerk mitbekommen würde. Mittlerweile sah man aus allen nur erdenk­lichen Richtungen nun wahre Menschenmassen in Richtung Konzertgelände strömen. Sowohl über eine Fußgängerbrücke in der Nähe des Eingangs als auch auf Zebrastreifen vor der Autobahn­auffahrt liefen unglaublich viele Leute zum Eingang. Das Ganze würde also doch ein wirklich großes Event werden!
Auf der Autobahn hinter unserem Platz wurde es etwas trubelig. Die Polizei war bereits mit mehreren Fahrzeugen angerückt. An der Bushaltestelle standen schon viele Menschen. Auf dem abgehenden Autobahnzubringer ging es für die Autos kaum vorwärts, da über die Zebra­streifen dort viele, viele Menschen liefen.
Die über die UFO-Brücke führende Stadtautobahn sollte um 20:30 Uhr gesperrt werden. Doch schon eine Stunde vorher waren dort auch Menschen unterwegs.  Tatsächlich erfolgte die endgültige Sperrung dann ca. 10 Minuten früher, weil immer mehr Menschen auf die Fahrbahn liefen. Dies war von vornherein Teil des Sicherheitskonzepts gewesen, denn nur so konnte die große Zuschauerzahl rund um das Gelände untergebracht werden. U.a. das Beschaffen der erforderlichen Genehmigungen hierfür hatte dazu beigetragen, dass die offizielle Ankündigung des Konzerts erst so spät erfolgt war. Das Konzertgelände wurde voller und voller, auch der Autobahndamm füllte sich mehr und mehr, ohne dass es aber unangenehm eng wurde. Erwartungsvoll warteten die Menschen auf den Beginn.

Schließlich war es 21 Uhr. Da das Konzert im Fernsehen übertragen und live gestreamt werden sollte, begann es auch pünktlich. Der Countdown startete mit einer weiblichen Stimme. Bei „One“ betrat Jarre recht unspektakulär von der rechten Seite kommend die Bühne und winkte den Zuschauern. Auch Claude und Adiescar nahmen ihre Positionen ein. Bei „Zero“ legte Jarre dann mit dem „Oxygene 20“-Kirchenorgel-Intro los. Auf den LED-Schirmen waren mit Hilfe von KI generierte Phantasie­gestal­ten zu sehen. Dann begann „The Opening“. Graphisch waren einige Elemente vom Opening der „Electronica-Tour“ auf den Bildschirmen zu sehen, aber auch eine Menge Neues. Mit dem ersten explodierenden Feuerwerk setzte Jarre gleich eine Duftmarke und stimmte das Publikum auf das ein, was noch folgen würde. Zunächst nur vereinzelt explodierte immer wieder mal ein Feuerwerksstrauß über der Bühne, zum Ende wurde aber nochmal ordentlich fächerförmig hinter der Bühne abge­feu­ert. Jarre begrüßte das Publikum, erläuterte, um was es beim Starmus-Festival ging und widmete das Konzert der Hauptrednerin des Festivals, der Biologin Jane Goodall.

Weiter ging es mit „Epica Oxygene“, einer Mischung aus „Oxygene 4“ und „Epica“. Auf den Bild­schir­men waren Aufnahmen der Erde aus dem Weltraum zu sehen. Riesige, um das Konzertgelände ver­teil­te Skybeamer schickten Lichtfinger in den Nacht­himmel. Das Hochhaus neben der Autobahn wur­de farbig angeleuchtet, Laser­punkte flitzten über die Fassade. Claude war den Großteil des Kon­zerts mit elektronischer Percussion beschäftigt. Adiescar spielte bei diesem Stück auch auf ihrer elek­tri­schen Geige. Aufnahmen von Pflanzen und Kleinlebewesen wur­den ge­zeigt.

Es folgte „Oxygene 2“. Das Intro improvisierten Jean-Michel auf einer elektronischen Flöte (Wind Controller) und Adiescar auf ihrer elektrischen Geige. Das eigentliche Stück entsprach der Version des „Aero“-Albums. Hauptfarbe der Lightshow bis hierhin war blau. Auf dem Hochhaus war die laser­ani­mier­te Silhouette eines Keyboardspielers zu sehen, die unverkennbar Ähnlichkeit mit der Haupt­per­son auf der Bühne aufwies… Auf den LED-Screens drehten sich Weltkugeln. Orangefarbene Laser­bündel strahlten über die Köpfe des Publikums. Beim „Flötenpart“ wogten blaue Laserflächen über das Publikum, vereinzelt mit anderen Farben vermischt. Dazu erschien gegen Ende die „Oxygene“-Weltkugel samt Totenkopf auf den Bildschirmen. Das Stück endete recht abrupt.

Nun wurde es tanzbarer mit „Web Spinner“. Die Bildschirme flimmerten und blinkten in verschie­de­nen Farben, abstrakte Muster blitzten auf, weiße Streifen wie Leuchtstoffröhren wanderten über die Leinwände. Eine Art „digitales Rauschen“ war zu sehen, dann wieder unterschiedliche Farben. Jarre animierte das Publikum zum Mitklatschen und improvisierte ein wildes Solo. Der Bühnenaufbau wur­de blau angeleuchtet, Laser schossen in den Nachthimmel. Große Scheinwerfer am vorde­ren Büh­nenrand wechselten sich mit Lasern ab und erleuchteten den Kunstnebel, der über die Bühne waberte. Am Ende bedankte Jarre sich auf Slowakisch beim Publikum.

Weiter ging es mit „Equinoxe 4“, ebenfalls in der „Aero“-Version. Die Bühne wurde in violet­tes und gelblich-grünes Licht getaucht, während über den Türmen eine Wolke von Lichtpunkten er­schien: Drohnen. Das „UFO“ wurde gelb angeleuchtet. Adiescar spielte nun Bassgitarre. Auf den LED-Schir­men erschienen die Equinoxe-„Watcher“ vom „Equinoxe Infinity“-Albumcover (abwechselnd beide Varianten), während die Drohnen geometrische Formen bildeten, die sich in der Luft drehten. Insge­samt sollen 400 Drohnen einer slowakischen Firma im Einsatz gewesen sein. Auf dem Hochhaus waren ebenfalls Equinoxe-„Watcher“ zu sehen. Auf den Bildschirmen wurden Kreaturen in mensch­licher Gestalt aber mit riesigen Augen gezeigt, gefolgt von blau-gelben Wesen, die sehr an eine Mischung aus R2-D2 und den Minions erinnerten. Die Drohnen bildeten immer neue Formen: einen sich dre­hen­den Stern, zwei scheibenförmige Gebilde, die in entgegengesetzte Richtungen rotierten, vier Rauten, die zusam­men eine weitere Raute ergaben und schließlich einen Würfel. Jarre fragte: „Are you okay?“ und explizit auch die Leute „on the road over there“. Alles jubelte. Die Leute hatten ihren Spaß.

Weiter ging’s mit „Equinoxe 7“, mehr oder weniger die Version der „Electronica“-Tour aber etwas länger. Die Drohnen bewegten sich in neue Positionen und blinkten. Auf den LED-Schirmen sah man abstrakte und geometrische Muster in unterschiedlichsten Farben. Auf dem Hochhaus wurden Muster gezeigt, die bei der Electronica-Tour verwendet worden waren. Die Drohnen hatten eine quadratische Formation eingenommen, die ruhig über der Bühne schwebte, sich dann aber auflöste, um einen sich drehenden Würfel zu bilden. Das UFO war nun hellblau angeleuchtet, auf der Bühne dominierten violett, blau und gelb.

Es folgte „Falling Down“. Hier bestimmte die Farbe Rot das Bild. Scheinwerfer schickten rote Licht­finger in den Nachthimmel, dazwischen blitzen immer wieder weiße Lichtstrahlen und Stroboskope auf. Auf den Leinwänden bewegten sich rot-schwarze Muster, außerdem waren dort alle drei – eben­falls in rotes Licht getauchte – Musiker zu sehen. Alle hatten ein Mikrofon vor sich stehen und sangen den „Text“ des Stücks, der als Vocoderstimme zu hören war. Immer mehr weiße, sich drehen­de Licht­kegel mischten sich in das rote Licht und wirkten durch den immer stärker werdenden Kunst­nebel sehr eindrucksvoll. Auch Laser mischten sich ins Bild. Von weitem sah das Ganze sehr spacig aus.

Im Anschluss wurde „Industrial Revolution Part 2“ gespielt. Die LED-Schirme zeigten eine Art „vir­tuel­le Ahnengalerie“ – Gemälde in verschnörkelten Rahmen. Teilweise schien es sich um histo­rische Per­sön­lichkeiten zu handeln. Dazwischen mischten sich aber auch KI-generierte Roboter. Alle bewegten sich in ihren Rahmen und verschmolzen später. So sah man dann Roboter mit Perücken, die Geige spiel­ten u.ä. Musikalisch entsprach die Version jener vom Konzert in Versailles, mit zusätzlichem E-Gitarrensound. Adiescar Chase übernahm beim Konzert diesen Part.

Nun wurde es wieder tanzbarer mit „The Architect“. Bühnengerüst und Hochhaus wurden grün ange­strahlt, das UFO weiß. Auf den Bildschirmen erweckten rechteckige Muster in weiß, grün und violett den Eindruck eines endlosen Ganges, auch Jarres verfremdete Silhouette blitzte immer wieder auf.

Tanzbar ging es weiter: Es folgte der Above & Beyond-Remix von „Zero Gravity“. Das noch bei der Ge­neralprobe davor gespielte „Oxygene 8“ war für das Konzert gestrichen worden – aus Zeitgründen, wie wir später erfuhren. Hier liefen die Laser zu Höchstform auf. Sie fächerten sich auf, leuchteten in allen möglichen Farben, bewegten sich hin und her und hüllten praktisch das Publikum ein, was sehr beeindruckend aussah.

Danach stellte Jean-Michel seine Mitmusiker vor und begrüßte die Posaunisten und den Chor. Denn nun folgte „Rendez-Vous 2“, bzw. „Rendez-Vous Bratislava“, wie es hier hieß. Die Bildschirme blinkten abwechselnd als weiße Flächen im Takt der Musik. Die gut hörbaren Posaunen sorgten hier noch für eine Extraportion Power. Auf den Bildschirmen waren weiße, dann bunte Muster und Formen zu sehen. Bald explodier­ten die ersten großen Feuerwerksraketen. Erst damit war das Stück so richtig in Szene gesetzt. Es ist einfach das klassische Stück für große Jarre-Open Airs. Schließlich hatte auch der Chor seinen Einsatz. Interessant war, dass alle Chorsänger wie auch jede einzelne Posaune mit einem Mikrofon ausgerüstet waren. Es hörte sich klasse an und brachte ein tolles Live-Element in das Stück. Bunt geschminkte Frauengestalten erschienen auf den LED-Schirmen, die sich nach und nach immer weiter in Roboter zu verwandeln schienen, während weiterhin vereinzelte Feuerwerksraketen explo­dier­ten. Statt der Laser Harp war dann ein dröhnender E-Gitarren­sound zu hören. Sir Brian May betrat, angetan mit silbernem Glitzerhemd, die Bühne und fabrizierte einige abgefahrene Geräusche mit seiner Gitarre. Insgesamt war sein Part aber deutlich kürzer als die sonst übliche Laser Harp. Im letzten Teil des Stücks steuerte May noch ein Solo bei. Zum Abschluss wurde noch einmal kräftig Feuerwerk aus allen Richtungen in den Nacht­him­mel über Bratislava geschossen.

Im Anschluss produzierte Brian May weiter wilde Sounds auf seiner Gitarre, aus denen sich schließlich eine gefühlvoll gespielte Version des Largos „Aus der neuen Welt“, der neunten Sinfonie des tschechi­schen Komponisten Antonin Dvořák herauskristallisierte ("New World Symphony Bratislava 2024"). Die Bühne war in blaues Licht getaucht, während darüber blaue Laserstrahlenbündel flackerten. Über die Bildschirme huschten Planeten und Monde. Anschließend improvisierte May auf seiner Gitarre noch weiter. Jarre kündigte danach an, dass Brian May später noch einmal wiederkommen werde und bedankte sich beim Dirigenten.

Nun folgte das Stück „Azimuth“. Bislang nur wenigen bekannt, war es 2020 für das gleichnamige Festival an der Saudi-arabischen UNESCO-Weltkulturerbestätte Al-´Ula komponiert worden. Es war Jarres letzter Auftritt vor der Corona-Pandemie gewesen. Ein hauptsächlich von Sequenzen geprägtes Stück. Rot-orangene Lichtfinger strichen von den „augenförmigen“ Scheinwerfern auf dem Bühnen­gerüst über das Publikum. Auf den Bildschirmen tauchten Wesen mit blauer Haut und großen Augen auf. Die Gittergerüste des Bühnenaufbaus waren ebenfalls rot angeleuchtet, das „UFO“ in Gelb. Adiescar spielte auf einem Didgeridoo. Das Publikum ging gut mit.

Als nächstes kündigte Jarre das Stück „Exit“ an und sagte, dass er besonders an Edward Snowden den­ke, ein moderner Held, der immer noch den Preis für seinen Kampf für unsere digitale Sicherheit zahle. Die Show zu „Exit“ war identisch mit der auf der „Electronica“-Tour, allerdings viel größer und voluminöser. Das ganze Konzertgelände blitzte und blinkte. Wenn der treibende Rhythmus kurzzeitig aussetzte, brachte Jarre sein Auge an eine an den Instru­men­ten angebrachte Mini-Kamera. Von dort wurde es überdimensional auf die LED-Schirme projiziert: Big Brother is watching you. Das UFO wur­de von Stroboskopen angeblitzt, über das Hoch­haus flitzten hektisch laseranimierte Muster. Edward Snowden erschien. Seine Rede zum Thema Über­wachung wurde auf Englisch und Slowakisch auf den Lein­wän­den untertitelt und als Laseranima­tion auf das Hochhaus projiziert. Zum Finale des Stücks gaben sämtliche Scheinwerfer und Projekto­ren noch einmal alles, was nur ging. Die Bühne mit dem UFO-Turm im Hintergrund wirkte wie ein gigantisches Raumschiff, das kurz vor dem Abheben stand.

Weiter ging es mit „Herbalizer“. Auf dem Hochhaus war eine riesige, laufende Frauen­gestalt zu sehen, auf den Bildschirmen bunte Roboter, über der Bühne schwebte wieder eine blin­ken­de Drohnenwolke in Form von vier Rauten, die wiederum eine große Raute bildeten. Auf dem Hochhaus tanzten laser­ani­mierte Roboter. Schließlich nahmen die Drohnen die Form einer riesigen, blau leuchtenden Kugel an. Im Publikum sah man viele junge Leute in der Menge tanzen. Zum Ende des Stücks hatten die Drohnen die Form eines riesigen Würfels angenommen, der sich über der Bühne drehte.

Es folgte „Oxygene 19“. Die blau leuchtenden Drohnen positionierten sich in mehreren konzentri­schen Kreisen, die teilweise gegeneinander geneigt waren und somit selbst fast wie ein „UFO“ wirk­ten. Auf den LED-Wänden schien man durch einen „Sternentunnel“ zu fliegen. Im Publikum gingen die Handy-Lampen an. Die Drohnen nahmen nun die Form einer Spiralgalaxie an und drehten sich dabei, bevor sie erneut die Form änderten und wieder zu einem sich drehenden Würfel wurden. Große Lichtfinger strichen über das Publikum.

Weiter ging es mit dem Stück „Glory“. Auf den Leinwänden sah man Bilder von sportlichen Groß­ver­an­staltungen mit vielen Athleten. Vom slowakischen Jarre-Fanclub hatten wir tags zuvor erfahren, dass es sich dabei um Aufnahmen von Massengymnastik­festen, sogenannten „Spartakiaden“ handel­te, die im kalten Krieg in der damaligen Tschechoslowakei üblich waren und alle fünf Jahre stattfan­den. In anderen Ostblockstaaten gab es ähnliche Sportereignisse. Die Projektionen hatten also lokalen historischen Bezug. Auf einigen Bildschirmen marschierten gestreifte menschliche Silhouetten, die bald zu tanzen begannen. Auch auf dem blau angeleuchteten Hochhaus waren sie zu sehen.

Als nächstes kündigte Jarre „Rendez-Vous 4“ an, ein Stück, das er für sein Konzert in Houston kompo­ni­ert habe und das den Traum, den Himmel zu erobern feiere. Auf den Leinwänden verkünde­te Präsi­dent Kennedy, man habe sich zum Mond zu fliegen nicht ausgesucht, weil es einfach, sondern weil es schwer sei. Das Bühnengerüst wurde magentafarben und violett angeleuchtet, Bilder von frühen Flug­versuchen und Fluggeräten (Gebrüder Wright, Zeppelin, Doppeldecker, Flugboote etc.) waren zu sehen. Auf einem Bildschirm zählte ein Countdown herunter, während Aufnahmen früher Rake­ten­starts gezeigt wurden. Beim Beginn des Chorus war der Countdown bei „Null“ und es waren Flam­men eines großen Raketenstarts zu sehen. Space Shuttles und die Saturn V-Mond­ra­kete hoben ab, Astro­nauten schwebten im freien Weltraum über der Erde. Schließlich war auch Jar­res Flug in einem flie­gen­den slowakischen Auto zu sehen, mit dem er kurz vor dem Konzert noch für Schlag­zeilen ge­sorgt hatte. Das Flugauto selbst kam aber nicht zum Einsatz. Erste Feuer­werks­raketen stiegen im Takt der Mu­sik in den Nachthimmel. Bilder von Planeten wurden gezeigt, während ordentlich Pyrotechnik ge­zündet wurde. Große „Sträuße“ explodier­ten noch weit über dem „UFO“, Fontänen und Leucht­ku­geln stiegen hinter den Gittergerüsten des Bühnenaufbaus in verschiedensten Farben und in unter­schied­lichste Richtungen empor – alles synchron zur Musik. Das Stück endete dann aber recht plötz­lich.

Weiter ging es mit „Stardust“. Auf den Bildschirmen waren wieder Cyborg-Wesen zu sehen. Blaue Lichtfinger strahlten in alle Richtungen. Laser erzeugten viereckige 3D-Muster über den Köpfen der Zuschauer. Vor Ort konnte man eindrucksvoll sehen, welch gewaltige Dimension alleine die Laser-Effekte hatten und wie räumlich die ganze Show wirkte. Rote und grüne Laser-„Wellen“ schwappten über das Publikum hinweg, auch vom Dach des „UFOs“. Zum Höhepunkt des Stücks gab es dann wie­der Feuerwerk. Die ganze Bühne, Bildschirme, Scheinwerfer, Laser – alles blitzte und blinkte, während noch einmal eine unglaubliche Menge an Pyrotechnik in den Nacht­him­mel stieg. Einfach gigantisch! Das Publikum tanzte und hüpfte. Es sah wirklich aus, als würde die Bühne explodieren oder gleich auf einem Feuerstrahl abheben. Kaum waren die letzten Töne verklungen, fächerten sich kurzzeitig die grünen Strahlen der Laser Harp auf, verschwanden aber zunächst wieder, während sich Jarre beim Publikum bedankte.

Schließlich flackerte die Laser Harp wieder auf. Jean-Michel sagte dem Publikum, dies sei ein „tricky moment“ der Show, weil er nie wüsste, ob dieses „Biest“ funktionieren würde. Es sei immer ein schwie­riger Moment und er wolle es versuchen. Sprachs und griff in einen der Laser­strahlen, wo­rauf ein tiefer Synthisound erklang. Jarre, versehen mit großen Ohrschützern, tastete mehrere Strah­len an. Die Ohrenschützer trug er, da er bei den Proben die E-Gitarre von Brian May als unglaub­lich laut em­pfun­den hatte. Nun begann „Bratislava Time“, eine neue Version von „The Time Machine“. Büh­ne und Leinwände waren in blutrotes Licht getaucht, während Jarre die ersten Töne auf der Laser Harp spiel­te, deren Strahlen per Spiegel über die Köpfe des Publikums gelenkt wurden. Kurz vor Ein­setzen des Schlagzeugs kam Brian May mit seiner E-Gitarre auf die Bühne und improvi­sier­te. Mitt­ler­weile war die Bühne dunkelblau beleuchtet und auf den LED-Schirmen rotierten die senk­recht stehenden „Neon­röh­ren“ im Kreis umeinander. Wieder wogten Laserwellen über die Köpfe der Zuschauer. Schließlich legte May noch ein wildes Solo auf der E-Gitarre hin, während zahl­lose grü­ne Laserstrahlen und weiße Scheinwerfer über den Köpfen des Publikums rotierten – ein grüner Mahl­strom, der das Publi­kum in seinen Bann zog. Mit diesem Highlight fand das Konzert seinen Ab­schluss. Jarre deaktivierte noch schnell mit dem Fuß die Laser Harp.
Brian May bedankte sich bei Bratislava, der Slowakei, der Band (Claude und Adiescar, die hier wieder Bass gespielt hatte) und machte dann einen legendären Versprecher: Er bedankte sich bei dem „Geni­us that is Jean-Paul Jarre“! Jarre sagte ihm daraufhin lachend nochmal seinen richtigen Namen ins Ohr. May fragte nochmal zurück und rief dann noch dreimal: „…that is Jean-Michel Jarre!“. Jarre trug es breit grinsend mit Humor. Allerdings wurde der Versprecher nachträglich im Stream korrigiert. Vermutlich war dieser Fauxpas Brian May dann doch zu peinlich…
Auch Jarre bedankte sich abschließend nochmal bei allen Mitwirkenden. Schließlich lud er das Pub­li­kum noch ein, das Starmus-Festival zu besuchen, wo zahlreiche geniale Köpfe aus aller Welt anwe­send seien, um sich Gedanken über die Zukunft zu machen.
Die Zuschauer machten sich dann auf den Heimweg, zum großen Teil über die noch gesperrte Auto­bahn. Auch wir machten uns auf den Rückweg und waren froh, Augenzeuge des vielleicht letzten großen Jarre-Konzerts dieser Art gewesen zu sein.

Derzeit ist der Stream des gesamten Konzerts auf Jean-Michel Jarres YouTube-Kanal übrigens immer noch abrufbar (auf RTL+ allerdings nicht mehr).


Weitere Bilder und einige kurze Videos von Proben und Konzert findet Ihr auch auf unserem Instagram-Kanal.
Fans können nach wie vor noch auf der offiziellen offiziellen Jarre-Website Bilder des Konzerts hochladen.

 

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 9 und 1.

Kommentar von teddynash |

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht und den vielen Fotos. :-)

Grüße
teddynash.

Kommentar von Jacques |

It was such a nice moment...

https://www.youtube.com/watch?v=pqTChP7ds-E

Kommentar von Sam, einfach Sam |

"Was tue ich eigentlich überhaupt hier?" Passt in meinen Augen perfekt zum "Jean-Paul". Brian May wurde offenbar überredet, seinen Part beizusteuern. Ich finde, May hätte es lieber sein lassen sollen. Jarre ist Jarre, May ist Queen!

Kommentar von Jens |

Kennt jemand den Film „Galaxy Quest”? In dem sieht man Sigourney Weaver vor Entsetzen „Well, fuck that” sagen, und man musste es editieren, um ein PG-rating zu erlangen. Dumm nur, dass „Well, screw that” nicht zur Mundbewegung passte… Genauso komme ich mir vor beim Edit von „Jean Paul”. Man sieht doch deutlich, dass Brian May etwas anderes sagt als „Michel”. Also ehrlich, ich hätte den Lapsus drin gelassen. Wir hatten doch alle kurz unsere Lacher und es zeigt doch, dass wir alle nur Menschen sind und keine Roboter. Selbst Jean Pau… Jean Michel hatte doch kurz seinen Spaß. Wer kennt das nicht, dass einem ein bekannter Name nicht einfällt und man diesen sekundenlangen Blackout hat. JMJ murmelt ihm ja noch „Michel” zu mit einem Lächeln. Nur gut , dass ich das Original schon runtergeladen hatte. Schade um den unnötigen Edit, aber was soll's. Die KI wird's mit der Mundbewegung von May schon richten.

Kommentar von Volker |

Ist schon ein schlechter Scherz, die Audiospur zu korrigieren. Dumm ist nur, die Top Chats, die zeitlich parallel laufen, hätte man auch ändern müssen ...
Bei der DVD wäre das nicht aufgefallen ...
Brian May hat Marketing verstanden, so konnte er "JMJ" noch drei Mal sagen ... Und sich selbst vermenschlichen ...
Aber wahrscheinlich geht es nur noch um das. Darüber wird man in der Szene noch lange philosophieren, länger als über das Konzert ...

Kommentar von Krissi |

Danke, Matthias. Wobei beide wirklich sympathisch mit dem Versprecher umgegangen sind. :-)

Einige hatten beim Bratislava-Konzert den Teleprompter auf der Bühne bemerkt. Den hatte Jarre auch schon 2002 in Gammel vra Enge/Alborg beim Aero-Konzert.

Ich bin wirklich froh, letzten Sonntag den weiten Weg nach Bratislava gemacht zu haben. Der TV-Mitschnitt ist ziemlich gut, aber das Erlebnis und der Open-Air-Sound vor Ort sind einfach unersetzbar. Gut war auch die Entscheidung, nicht vor der Bühne zu stehen. Auf der Anhöhe vor der Stadtstraße hatten wir einen guten Blick auf die Bühne, die UFO-Brücke und die Burg und einen tollen Sound. Ein für mich perfektes Jarre-Erlebnis. Schön, dass ich das nochmal erleben durfte. :-)

Kommentar von Matthias |

Ich weiß nicht, weshalb der Versprecher nun herausgenommen wurde. Ich kann mir vorstellen, dass das Brian May doch sehr peinlich war. Und wenn man sich manchen Kommentar unter unserem Artikel "Tag J" anschaut, gibt es durchaus Leute, die das nicht mit Humor nehmen, sondern da noch Negatives hinein interpretieren.
Andererseits ist Jarre selbst auch als Perfektionist bekannt und spätestens bei einer DVD/BR-Veröffentlichung wäre das sicherlich der Schere zum Opfer gefallen.
Aber wenn man sich die alten Jarre-Videos anschaut, wurde da ja noch erheblich mehr geschnitten.

@teddynash: Danke für die Blumen! :-)

Kommentar von teddynash |

Ja genau Heike, ich kann dir mit allem was du gesagt hast nur zustimmen.
So wird es wohl sein und kommen…

ByTheWay…

pS: Vielen Dank ans Jarrelook-Team für die tolle Arbeit hier mit Infos und schönen Bildern. Bravo !

teddynash.

Kommentar von Heike |

@ Teddynash, so sehe ich das auch ! Der Versprecher war das "Salz im schmackhaften Konzert-Menü".
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jarre es repariert haben wollte. Der war ja nun wirklich sehr amüsiert und hatte Brian sogar noch lachend umarmt. Ich denke 99% der Zuschauer können die Aufregung von Brian nachvollziehen, und stoßen sich nicht daran. Da dieses Vorkommen als Joke auf FB schon massiv die Runde machte, wäre es ohnehin zu spät, diesen Versprecher verschwinden zu lassen. So gut wie jeder weiß davon. Brian Mays Image schadet das bestimmt auch nicht. Im Gegenteil. Er ist sympathisch und hat sympathisch reagiert.
Die nun manipulierte Youtube-Version wird sicher heute Nacht vom Server genommen werden, dann gibt es irgendwann die offizielle DVD, die auf die gleiche Quelle zurück greift. Vermutlich mit Infos, Backstage-Aufnahmen und Sonstigem ergänzt. Ich habe den Verdacht, dass die Produktionsfirma hinter der "Ausbesserung" stecken könnte, aufgrund des des Drucks, ein aus ihrer Sicht "einwandfreies" Produkt abzuliefern.

Kommentar von teddynash |

@Heike: Ich bin da auch sauer drüber. Die ganzen Tage vorher war ich in toller Jarre Stimmung und habe mir öfters das Konzert angesehen und dann das ! Somit wird man immer an dieser Manipulation erinnert und das zieht einen schon fast runter. Es war wirklich sympathisch und das hätte jeden passieren können, wenn man vor sovielen Menschen spricht. Mich würde interessieren, wer das veranlasst hat. Das JMJ Team, Brain oder Jarre ?! Vielleicht wurden sie alle permanent drauf angesprochen und angemailt, so dass sie beschlossen haben dies zu ändern. Die neue perfekte moderne Welt von heute eben… Wenn es nun wirklich war peinliches oder schlimmes gewesen wäre, hätte das jeder verstanden, aber so muss man doch Humor haben. Außerdem hätte sich das Ganze eh wieder beruhigt. Naja, gut das ich direkt am Anfang die Show downgelodet habe und die uncut Version habe.
Übrigens die neue Version ist exakt genauso lang wie die alte. Man hat einfach das Publikum als Lückenfüller gezeigt.

Grüße
teddy-Paul nash ;-P