"Electro"-Ausstellung ab 9. Dezember in Düsseldorf

Kunstpalast Düsseldorf zeigt "Electro. Von Kraftwerk bis Techno"

Vom 9. Dezember 2021 bis zum 15. Mai 2022 zeigt der Kunstpalast Düsseldorf die Ausstellung "Electro. Von Kraftwerk bis Techno". Die Ausstellung der Philharmonie de Paris wurde bereits in der französischen Hauptstadt und in London gezeigt.

Zum ersten Mal stellt damit ein Museum in Deutschland die über 100-jährige Geschichte der elektronischen Musik und ihrer Verbindungen zur Kunst umfangreich dar. In über 500 teils interaktiven Exponaten werden die unter dem Begriff „elektronische Musik“ gebündelten Musikrichtungen unter verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Gezeigt werden Instrumente, selbstgebaute Klangerzeuger, Fotografien, Audioeinspielungen, Videos und Grafikdesign. Dabei geht es von den ersten elektronischen Musikinstrumenten aus dem frühen 20. Jahrhundert bis zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der zeitgenössischen elektronischen Klangproduktion. Neue Musikströmungen wie Detroit Techno, Chicago House und Hip-Hop aus den 1980er Jahren finden sich ebenso wieder wie die in 1990er Jahren aufkommende Rave-Kultur.

Zu sehen sind selten oder noch nie gezeigte Arbeiten, Filme und Sound-Installationen. So konzipierte beispielsweise Jean-Michel Jarre aus seiner persönlichen Sammlung seltener Synthesizer für die Schau ein „imaginäres Studio“.

Einen Höhepunkt bildet die spektakuläre Inszenierung des Gesamtwerks von Kraftwerk. Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast, dazu: „Wir beleuchten die Geschichte und Wechselbeziehung von elektronischer Musik und Kunst. Eine bedeutende Position nimmt das von den Elektro-Pionieren Ralf Hütter und Florian Schneider in ihrem Kling-Klang-Studio in Düsseldorf gegründete Projekt Kraftwerk ein. Ihre akustisch-bildnerisch-performativen Bühnenshows sowie ihr Ausloten technischer Möglichkeiten in der Musik waren wegweisend.“, so Krämer weiter. „Ich freue mich umso mehr, dass wir gemeinsam mit Kraftwerk-Mitgründer Ralf Hütter diese spektakuläre Ausstellung im Kunstpalast realisieren.“
Die Ausstellung wurde für die Präsentation in Düsseldorf weiterentwickelt. Im Kunstpalast treffen die Besucher auf Fotografien, Plattencover, historische Musikinstrumente, Lichtskulpturen 12345678 sowie die Roboterfiguren der legendären und bis heute weltweit einflussreichen Düsseldorfer Elektro-Pioniere.

Ferner haben u.a. das 1926 in Paris entwickelte elektronische, berührungsfrei zu spielende Musikinstrument Croix Sonore sowie Karlheinz Stockhausens Experimente aus den 1960er Jahren im Kölner Studio für elektronische Musik ihren Platz in der Ausstellung.

„Electro. Von Kraftwerk bis Techno ist keine Ausstellung über Musik, sondern vielmehr eine musikalische Ausstellung, in der es darum geht, die Verbindungen zwischen elektronischer Musik und künstlerischer Produktion wie z. B. Grafikdesign, Digitaler Kunst, Fotografie, Performance und Video zu zeigen“, sagt Ausstellungskurator Jean-Yves Leloup. „Wir ermöglichen dem Publikum eine immersive Erfahrung, die an die Stimmung von Euphorie und Gemeinschaft in Clubs, Raves und Festivals erinnert.“

Folgende Musiker*innen, Designer*innen und Künstler*innen sind unter anderen in der Ausstellung vertreten:
Ellen Allien, Agnes Dahan, Laurent Garnier, Moritz Simon Geist, Andreas Gursky, Jean-Michel Jarre, Jacob Khrist, Kraftwerk, Anne Mennessier, Mouse on Mars, Nam June Paik, Tina Paul, Bruno Peinado, Marie Staggat-Bazille, Karlheinz Stockhausen, Tiggy Thorn und Gisèle Vienne.
Eine Ausstellung des Musée de la Musique - Philharmonie de Paris, produziert und adaptiert in Zusammenarbeit mit dem Kunstpalast. Die Düsseldorfer Schau entstand in enger Zusammenarbeit mit Ralf Hütter.
Kuratoren der Ausstellung sind Alain Bieber, Künstlerischer Leiter NRW-Forum, und Jean-Yves Leloup, Musée de la musique – Philharmonie de Paris.
Zur Ausstellung erscheint ein rund 80 Seiten umfassender, reich bebilderter Katalog.

In der Ausstellung gibt es mehrere Hörstationen. Bitte aus hygienischen Gründen eigene Kopfhörer mit Kabel (3,5 mm-Klinke) mitbringen! Es gibt auch digitale öffentliche Führungen per Videokonferenz, die ca. 60 Minuten dauern. Für den Besuch der Ausstellung müssen aufgrund der derzeitigen Pandemie-Lage Zeitfenster-Tickets gebucht werden. Weiter Infos unter https://www.kunstpalast.de/electro .

Das obige Bild zeigt Jean-Michels virtuelles Studio, wie es in der "Electro"-Ausstellung 2019 im Musée de la musique in der Philharmonie de Paris gezeigt wurde.
© Gil Lefauconnier
Courtesy Musée de la musique, Philharmonie de Paris

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Kommentar von Krissi |

Ich war heute dort. Lohnt sich. Der Schwerpunkt liegt zwar auf House und Techno, aber Jean Michel Jarre und Kraftwerk sind zentraler Bestandteil. Klasse fand ich auch, dass auch Jarre beispielhaft gezeigt wurde, wenn es um die Frage geht, wie man elektronische Musik visuell und live präsentieren kann. Ebenso klasse: Während der ganzen Ausstellung laufen Mixe mit verschiedenen Schwerpunkten von Laurent Garnier. Man kann sich also bilden und raven. ;-)

Kommentar von Jarre-Fan |

Ein Videobeitrag der ARD-Sendung "ttt – titel thesen temperamente" zur 100-jährigen Geschichte der elektronischen Musik in der Düsseldorfer Kunstpalast-Ausstellung "Electro. Von Kraftwerk bis Techno". JMJ und sein virtuelles Studio sind darin ebenso zu sehen:

https://www.DasErste.de/information/wissen-kultur/ttt/videos/electro-video-100.html

Kommentar von Jarre-Fan |

Den Hinweis zur Kunstpalast-Ausstellung gibt's auch bei Kraftwerk selbst:

https://Kraftwerk.com/concerts/index-concerts.html

Kommentar von Matthias |

Sogar die Tagesschau weist auf ihrer Website auf die Ausstellung hin:
https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/electro-kraftwerk-techno-101.html

Kommentar von Jarre-Fan |

Tangerine Dream - im März 2022 erscheint deren 2. Studioalbum der Ära nach Edgar Froese. Eine Vorab-EP mit dem Titel: "Probe 6-8" ist seit dem 26. November 2021 bei Streamingdiensten und Musikportalen verfügbar, z.B.:

https://www.Qobuz.com/de-de/album/probe-6-8-tangerine-dream/cb0emv6818lwb

https://Music.Apple.com/de/album/probe-6-8/1588396588

https://open.Spotify.com/album/7ipY0pDn2DQBP8F3q8wC2a