Konzert Nr. 10: Pompeji

Das wohl beste Konzert der Tour

Zwei Tage nach dem Konzert in Venedig gab Jarre ein weiteres Konzert, diesmal in Pompeji. Ein völlig anderer Ort, eine völlig andere Kulisse. Nur die Hitze blieb dieselbe...
Die Hauptattraktion Pompejis ist natürlich der Archäologische Park, die Ausgrabungsstätte mit den Ruinen des durch den Ausbruch des nahegelegenen Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. zerstörten aber auch gut konservierten Ortes. Wer den Park besucht (Achtung, hier sind fast noch größere Menschenmassen unterwegs als in Venedig, sie verteilen sich aber auf eine größere Fläche), dem sei eine geführte Tour empfohlen, bei der man allerhand Wissenswertes und Erstaunliches erfahren kann. Am Ende des Archäologischen Parks befindet sich das Amphitheater, das Schauplatz des Jarre-Konzerts werden sollte. Hier gibt es auch noch einen separaten Eingang. Jarres Konzert war auch nicht das Einzige, das dort stattfand. Wenige Tage zuvor hatten dort Andrea Bocelli sowie Gianna Nanini gastiert.

Bis am Abend vor dem Konzert war Jarres Equipment aufgebaut, nachdem alles ja zunächst von Venedig nach Süditalien transportiert werden musste. Wie wir erfahren hatten, war die Logistik in Venedig auch alles andere als einfach gewesen, da dort keine LKW fahren können und alles per Boot transportiert werden muss. So war der Aufbau erst spät am Abend beendet und Jarre machte sich dorthin auf. Wie wir von einem der Tontechniker erfuhren wurde dann bis drei Uhr morgens gearbeitet, bis alles Jarres Vorstellungen entsprach.

Es ist immer wieder beeindruckend, am Rande mitzubekommen, was für ein volles Programm Jarre während einer solchen Tournee abspult. Ständig Termine, zudem noch die Hitze. Nachmittags stand dann der finale Soundcheck an.

Auch dieses Konzert sollte um 21 Uhr beginnen. Einlass war ab etwa 20 Uhr. Gleich hinter dem Eingang war diesmal sehr prominent der Merchandising-Stand aufgebaut. Dort gab es zwei verschiedene T-Shirts, einen Hoodie (genau das Richtige bei der Hitze ;) ), eine Mütze und ein Poster im Angebot. Der Stand wurde dann auch gleich von zahlreichen Besuchern belagert.
Anschließend gelangte man dann an das eigentliche Amphitheater. Schon von außen spürte man gleich eine ganz besondere Atmosphäre des Ortes. Der Zugang erfolgte dann durch eine Art Tunnel, den man hinab gehen musste. Im Anschluss betrat man dann das Rund des eigentlichen Theaters. Es war eine fast intime Atmosphäre, kleiner als auf dem Markusplatz. In erster Linie war das Oval des Innenraums bestuhlt, auf einigen Sitzreihen im Rund saßen aber ebenfalls Zuschauer. Die Bühne hatte hier kein Dach. So konnten dort auch keine Scheinwerfer aufgehängt werden. Daher hatte die Show speziell angepasst werden müssen. Man konnte sehen, dass rings um den oberen Rand des Amphitheaters Scheinwerfer und Laser postiert waren. Hin und wieder flackerte hier und dort einmal ein Scheinwerfer oder ein Laser auf, auch hier drang "Bridge From The Future" aus den Lautsprechern.

Durch die Wände des Ovals und die kleinere Zuschauerzahl hatte das Konzert fast schon etwas Intimes. Am Himmel war auch hier der Mond zu sehen, die Hitze war nun auch nicht mehr ganz so schlimm wie in Venedig. Das Konzert begann ebenfalls gegen 21:20 Uhr, da es dann noch etwas dunkler war und die Lichteffekte besser zur Wirkung kamen.
Ein Countdown leitete auch hier das Konzert ein. Bei "Zero" trat Jarre hinter seine Keyboards, wobei er von hinten von einem Scheinwerfer angestrahlt wurde und dadurch als riesiger Schatten erschien.

Die Liste der gespielte Stücke war identisch mit der in Venedig (siehe den Bericht von dort). Was aber völlig anders wirkte, war die Show. Durch das Postieren der Scheinwerfer und Laser ringsum das Amphitheater und die intimere Atmosphäre wirkte das Ganze viel intensiver und das Publikum hatte wirklich das Gefühl mitten in der Show zu sitzen. Insbesondere, wenn die Laser weit in den Himmel hinein ausfächerten oder sich über den Köpfen des Publikums kreuzten war die Wirkung besonders beeindruckend. Das war nun wirklich immersiv... Auch das Halbrund hinter der Bühne, die steinernen Sitzreihen und die Rasenflächen, wurden in die Show einbezogen und farbig angeleuchtet, was die Wirkung noch einmal vergrößerte.

Feuerwerk gab es leider keins. Allerdings waren auch den ganzen Tag Löschflugzeuge am Himmel zu sehen und zu hören gewesen, die offenbar nahegelegene Waldbrände bekämpften. Die Anzeige der italienischen Übersetzung von Jarres Ansprachen funktionierte leider nur teilweise. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Während des Konzerts waren zahlreiche Menschen hinter die Stuhlreihen gelaufen, um dort zu tanzen. Bei den letzten Stücken sprang auch der größte Teil des restlichen Publikums auf und tanzte und klatschte.

Nach einem schon sehr guten Konzert in Venedig, fanden wir das Konzert in Pompeji aufgrund der größeren Intensität aber noch um einiges besser. Eine Reise, die sich allemal gelohnt hat.

Am heutigen Dienstag spielt Jarre nun das vorletzte Konzert dieser Tour im spanischen Sevilla. Dort sind für heute Abend noch einmal 32 Grad angesagt. Jarres Managerin freute sich jedenfalls schon auf das abschließende Konzert in Stuttgart, von dem sie hofft, dass es dort dann etwas kühler ist...

Vor dem Konzert

Pompeji-Ausschnitte

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Kommentar von Heike |

Fiona braucht nicht hoffen, laut meiner Wetter- App werden wir in Stuttgart während des Konzerts eine Temperatur ab 20 Grad abwärts bis 13 Grad (nachts) haben. Ich nehme ein Jäckchen mit ;)