Weitere traurige Nachrichten: Auch Sylvain Durand ist tot

Sylvain Durand gestorben

Nur wenige Tage nach Dominique Perrier ist ein weiterer musikalischer Wegbegleiter Jean-Michels gestorben: Am gestrigen Samstag verstarb Sylvain Durand.
Durand war Pianist und wurde von Michel Geiss in die Musikergruppe um Jean-Michel eingeführt. Er war bei folgenden Jarre-Konzerten als Musiker dabei: Rendez-Vous Houston, Rendez-Vous Lyon, Destination Docklands, Paris La Défense, Europe In Concert Tour und Hong Kong.
Daneben wirkte er bei den Alben Rendez-Vous und Revolutions mit, sowohl mit Keyboards und Synthesizern als auch als Chorleiter. Beim Konzert in Lyon dirigierte er mehrere Sektionen akustischer Instrumente wie Blechbläser und Streicher. Bei den Docklands-Konzerten war er musikalischer Leiter. Bei Europe In Concert und Hong Kong war er ebenfalls für die musikalische Leitung und auch die Partituren zuständig. Bei letzterem Konzert arrangierte er das Stück "Fishing Junks At Sunset" neu. Schließlich transkribierte er die meisten Jarre-Stücke für die vereinfachten Partituren in den "Songbooks", z.B. "Best Of Piano". Nach seiner Zeit bei Jarre wandte er sich wieder dem klassischen Fach zu.

Seine aktuelle Plattenfirma iDance Music schrieb: "Mit tiefer Trauer müssen wir mitteilen, dass wir einen großen Freund und außergewöhnlichen Künstler mit viel Feingefühl und musikalischem Talent verloren haben. Sylvain Durand hat uns heute verlassen, um zu den Sternen zu gehen. Wir sind sehr dankbar, einen Menschen gekannt zu haben, der fair, sensibel und großzügig in seiner musikalischen Begleitung des Tanzes war. In allen Konzertsälen und Unterrichtsklassen wird er durch sein Talent und seine musikalischen Kreationen von außergewöhnlichem Niveau immer in unseren Herzen weiterleben."

Nach seiner Zeit mit Jarre etablierte sich Sylvain Durand als großer Pianist. Seit mehr als 25 Jahren war er klassischer Klavierbegleiter in Ballettklassen an der Ballettschule der Pariser Oper und am Conservatoire National supérieur de Musique et de Danse (CNMS) in Paris, wo er drei erste Preise gewann. Er war auf Tourneen in der ganzen Welt unterwegs (Bolschoi in Moskau, Scala in Mailand, Bunka Kaïkan in Tokio, Bellas Artes in Mexiko usw.). Gleichzeitig arbeitete er an Projekten mit dem Choreographen Roland Petit zusammen, vor allem an "Ma Pavlova". Er machte sich auch in der Welt des Varietés einen Namen, indem er in Philippe Chatels musikalischen Märchen "Emilie Jolie" (1979) und "Les aventures de Tom Tom Tommy" (1982) mitwirkte. In den 1990er Jahren betrieb Sylvain gemeinsam mit dem Gitarristen Claude Perraudin ein Aufnahmestudio, in dem er externe Aufträge erfüllte: Varietés, Musicals, Bühnenmusiken etc. 1992 komponierte er die Musik für zwei Musicals: "La vie, c'est bon" und "Poil de carottes". Seitdem war Sylvain Durand der Pianist der Tanzkurse an der Pariser Oper. In dieser Funktion war er auch in dem Dokumentarfilm "Tout près des étoiles , les danseurs de l'Opéra de paris" von Nils Tavernier (2001) zu sehen. Er komponierte auch die Musik für drei CDs mit dem Titel "La Classe De Danse Classique". Daneben nahm er an verschiedenen Musikprojekten für unterschiedliche Künstler teil, darunter auch Gedichtinterpreten wie Bernard Ascal und Lucienne Deschamps, die er auf der Bühne und im Studio am Klavier begleitete. Diese Zusammenarbeit wurde mit zwei Charles Cros-Preisen ausgezeichnet. Er wurde regelmäßig nach Japan eingeladen, um Vorträge und Kurse über Tanzbegleitung zu halten. 2023 war er als Pianist an der Academie Internationale de Danse in Biarritz engagiert.

Die Idee, ein eigenes Album zu komponieren, hat ihn nie wirklich gereizt. "Ich bin glücklich, Begleiter zu sein. Es ist eine Berufung" , sagte Sylvain Durand einmal.

2007 stand er wieder gemeinsam mit Francis Rimbert auf der Bühne, um diesen bei zwei Konzerten in Frankreich musikalisch zu unterstützen. Francis Rimbert sagte über ihn: "Sylvain Durand, mein großer Kumpel, ist ein Spinner erster Güte. Obwohl er keine Ahnung von Synthesizern hat, ist er ein höllisch guter Pianist. Er begleitet die Ballette von Roland Petit. Er macht auf der Bühne all das, was man sonst nur Schritt für Schritt auf einem Sequenzer macht. Er macht live große Höhenflüge. Ich brauche das nicht, ich versage nach drei Noten! Er macht das, indem er pfeift. Dafür wird er angestellt. In den Videos sieht man übrigens oft, wie er wie ein Verrückter auf seinem Synthesizer auf und ab geht, das ist kein Playback, er macht es wirklich und sehr gut!".

 

Jean-Michel schrieb auf Instagram zum Tod von Sylvain Durand: "Der Clown mit den goldenen Fingern, der unvergleichliche Sylvain Durand, verließ uns, um sich Dominique Perrier anzuschließen, wo die himmlische Musik für immer gewinnen wird ... die Engel haben großes Glück. RIP"

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 5 und 2?

Kommentar von Jarre-Fan |

Ruhe in Frieden, Sylvain Durand - und danke für die Keyboards beim Hong Kong - Konzert 1994.